Kaufberatung Oregon Serie

  • Hallo,
    Da wir planen die nächsten Jahre Stück für Stück die Via Augusta abzuwandern oder zu Radeln, bin ich auf der Suche nach geeignetem Kartenmaterial (auf Papier) auf die Karte "Topo Spanien V3" gestoßen. Diese soll anscheinend auch die relativ exakte Route enthalten. Die Original-Beschreibung ließt sich folgendermaßen "Zahlreiche Kartenelemente zu archäologischen Ruinen, Windparks, Ernegieanlagen, romanischen Straßen, Pilgerwegen, Stromleitungen usw.".


    Ich habe mich seither nie mit dem Thema GPS usw. auseinandergesetzt, aber nach ein wenig Recherche bin ich von dem Thema sehr angetan. Nach Rücksprache mit dem Rest der Familie habe ich das entsprechende Budget genehmigt bekommen, um die für uns sinnvollste Austattung zu beschaffen. Da Frau und Kind mehr von dem Thema Geocaching begeistert sind, sollte das Gerät relativ unkompliziertes Geocaching erlauben (Bedienung und Features).
    Entscheiden für mich ist allerdings die Brauchbarkeit zum Wandern, das Speichern von Wegepunkten und die Qualität des Kartenmaterials. Insbesondere das Thema "Via Augusta" (da diese vor der Haustüre liegt), ist für mich von Interesse. Ich habe zwar im Netz einige Routen gefunden, doch diese sind nicht so detailliert bzw. fehlerhaft, so dass ich, ausgehend von guten Kartenmaterial, das Thema selber in die Hand nehmen möchte. Da der Preis der Karte bei ca. 180 Euro liegt und die Informationen bezüglich der enthaltenen Routen (sofern es welche gibt) nicht verfügbar sind (auch die Händler hier helfen einem da nicht weiter, da diese nur die Standardkarten installiert haben...), habe ich mal eine Version aus dem Netz gezogen und auf dem Rechner installiert (inklusive Mapsource). Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Wenn die Karte das bietet was ich mir erhoffe, dann fliegt das Zeug vom Rechner und ich kaufe diese Karte.


    Nun zu meinen Fragen:
    - Welches Gerät wäre sinnvoll für unser Anliegen (Oregon 300, 400t oder 550t ?
    - Macht der 3-Achsen Kompasse des 550 wirklich Sinn (das wäre für mich eigentlich der einzige Grund den 550 zu kaufen, die Kamera brauch ich nicht, da ich mit Spiegelreflex unterwegs bin) ?
    - Kann es sein, das die Karte (Spain Topo V3) in Mapsource keine Routen anzeigt, oder in der Karte gar keine vordefinierten Routen enthalten sind (so wie ich die Beschreibung interpretiere) ?


    Vielen Dank und Grüße aus Barcelona,
    Ralph

  • Zitat von "ralph_Eck"

    Nun zu meinen Fragen:
    - Welches Gerät wäre sinnvoll für unser Anliegen (Oregon 300, 400t oder 550t ?
    - Macht der 3-Achsen Kompasse des 550 wirklich Sinn (das wäre für mich eigentlich der einzige Grund den 550 zu kaufen, die Kamera brauch ich nicht, da ich mit Spiegelreflex unterwegs bin) ?
    - Kann es sein, das die Karte (Spain Topo V3) in Mapsource keine Routen anzeigt, oder in der Karte gar keine vordefinierten Routen enthalten sind (so wie ich die Beschreibung interpretiere) ?


    Hallo,


    wenn es das Budget zulässt ist der Oregon 550 ohne Zweifel die beste Wahl für Geocaching, und natürlich auch zum Wandern. Auf das (t) kannst Du verzichten, wenn Du ohnehin Topo-Karten zukaufen willst. Der 3-Achsen-Kompass macht das Hantieren einfacher, als mit dem 2-Achser. Und die Kamera? Interessant sind die Zusatzfunktionen um das Fotografieren, denn Fotos lassen sich wie Wegpunkte behandeln.


    Du wirst in keiner Garmin-Karte vordefinierte Routen finden. Ich würde mich auch gegen diesen "Müll" wehren, den ich vielleicht nie brauche und der nur das Display überfrachtet!


    Was Du finden wirst, sind mehr oder weniger detaillierte Pfade (Wege). Wenn Du von A nach B willst, kannst Du Dir unter Verwendung der Pfade Deine eigenen Routen ausarbeiten, oder z. B. unter http://www.gpsies.com Touren herunterladen, die andere bereits gegangen haben.


    Eine Tour optimal auszuarbeiten kann sehr zeitaufwändig sein. Neben der eigentlichen GPS/Mapsource-Karte wirst Du auch andere Quellen nutzen, wie z. B. Google Earth, Online-Kartenmaterial, Beschreibungen zu Sehenswürdigkeiten und Papierkarten.


    Wie beim Geocaching wirst Du erst einmal Informationen (sprich Wegpunkte) sammeln, zusammentragen und in Mapsource festhalten. Dann planst Du die Tour grob, wo ist Start, wo Ende unter Einbeziehung Deiner Zwischenziele.


    Das Feintuning ist dann das Einflechten von Abbiegepunkten unter Berücksichtigung der verfügbaren Wege. Erst dazu brauchst Du eine Wanderkarte. Ob das, was am Markt verfügbar ist, Deinen Ansprüchen genügt, ist eine andere Sache. In letzter Instanz wirst Du ohnehin immer vor Ort entscheiden müssen, ob der vorgesehene Weg überhaupt machbar ist. Das kann vom Wetter abhängen, von Deiner Ausrüstung, der Kondition, oder von der eingeplanten Zeit.


    Du darfst nicht den Fehler machen und glauben, dass ein GPS mit Karte die intensive Planung einer Route erübrigt. Der Vorteil liegt in erster Linie in der computergestützten Datenaufbereitung und dem weitgehenden Verzicht auf das Hantieren mit Papierkarten während der Wanderung.


    Ich kenne einige Leute, die "vom GPS" schwer enttäuscht waren, weil sie sich das unbeschwerte Wander- oder Radl-Vergnügen erhofft hatten und dann von der nicht vorhersehbaren Aufgabe überfordert waren. Nach der entsprechenden Aufklärung wissen sie mittlerweile um die Tücken der Technik.


    Gruß,
    Grauradler

  • hi,
    Gps-Wandern ist nicht ganz so einfach wie man sich das vorstellt oder gerne hätte, oder gar wie man es vom Autonavi her kennt. Das sollte dir von vorne klar sein. Geocashing ist da noch die leichteste Übung.
    Aber eins kann ich die versprechen wenn man sich mal durch die Materie gearbeitet hat, und nicht nur in der Theorie, macht es riesen Spass.
    Und muss auch nicht das teuerste Navi Gerät sein. Mit günstigere Geräte findet man auch seinen Weg.
    Aber wenn du gerne so viel ausgeben möchtest, gut ist das Oregon bestimmt :wink:

  • Das Oregon hat vor allem ein großes Display, obwohl es für einige Leute zu dunkel ist (vor allem ohne Hintergrundbeleuchtung). Auch ist es ein Touchscreen, finde ich sehr praktisch. Ich navigiere mittlerweile mit Norden oben und nicht in Fahrtrichtung (selbst beim Fahrrad fahren), somit dreht die Karte sich nicht, Kompass hin oder her. Und etwas sollte man auch wissen wo Norden ist. In Bewegung erledigt das im übrigen die Änderung der GPS-Koordinaten.



    Ich hatte mir seinerzeit das 400t gekauft in der Hoffnung, dass die eingebaute Freizeit-Karte einigermaßen ist. Um ehrlich zu sein hat sich die Investition nicht gelohnt, vor allem wenn sogar Wasserflächen fehlen. Nur wo OSM-Karten sehr schlecht sind nutze ich mal die Freizeit-Karte.


    Aber andere Topo-Karten habe ich auch nicht gekauft. Ich bin meist in Deutschland unterwegs und nutze die freien und kostenlosen Karten von http://www.openstreetmap.org und mappe selbst an den Karten mit. Ein schönes Hobby neben dem Geocachen und in Ballungszentren und Städten sowieso besser als jede Topo-Karte. Auf dem Land sehr verbesserungswürdig, aber die Entwicklung geht hin zu der besten Karte der Welt. Müssen nur genug mithelfen.
    Noch genialer sind jedoch GoogleMaps-Karten auf GPS-Handies wie dem iPhone. Im Ausland aber wohl recht teuer aufgrund der Datenmenge. Für die Darstellung ist wohl GoogleMaps die Zukunft, für das Fussgänger/Radfahrer-Routing ist wohl eher OSM die Zukunft.

  • Es ist das Gerät am besten mit dem Navigieren kann. Ob Oregon oder Map60, das muß jeder für sich entscheiden. :D


    Bin bis jetzt mit mit meiner Topokarte überall hin gekommen, sollte man nicht schlecht reden.
    Zu OSM karten kann ich nichts sagen da ich sie gebraucht oder genutzt habe.

  • Ich rede die Topo-Karte nicht schlecht. Sie ist wirklich "im Gelände" unübertroffen. Aber allen Benutzern sollten auch Alternativen bekannt sein. Vor allem die Fahrradnavigation funtkioniert mit OSM in Gebieten mit guter OSM-Erfassung wie in Städten erstaunlich gut, was die Topo alleine nicht liefern kann. Auch sind die Details in Städten bei OSM meist höher. Auf dem Land ist noch viel zu erfassen. Würde mich freuen, wenn mehr Leute auf dem Land Wege und Flächen für OSM erfassen.

  • Hallo,
    Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten. Habe mir natürlich gestern wieder den Hintern wund gesessen, weil mich das Thema nicht mehr loslässt.
    Vor allem habe ich mich mit den Karten beschäftigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Topo3 Spanien recht ungenau, bzw veraltet ist. Wege sind teilweise um mehr als 200 meter versetzt, oder auch teilweise gar nicht vorhanden. Zumindest was die Gegend um das Penedes betrifft. Zum Vergleich versuche ich mal 2 Bilder hochzuladen. Die eine ist aus der Topo3, die andere von der Webpage der Generalitat de Catalunya (http://mercuri.icc.cat/website/guia/carrerer.html?).


    Ich habe mittlerweile so meine Zweifel ob sich die 180 Euro für die Karte lohnen, nachdem ich mir die Karte mal näher angeschaut habe und ich durch euer Forum ein klein wenig tiefer in die Materie geraten bin. Das Thema Openstreetmap finde ich sehr spannend, zumal sich wohl alleine mit der Topo 3 keine Touren vernünftig planen lassen. Eventuell werde ich mich sogar an dem Projekt beteiligen, da die Karte für Katalonien nicht sehr detailliert ist.


    Der Tip mit dem 550 ist sehr gut, den kann ich hier im Onlinehandel für 399 Euro erwerben (400T = 379 Euro, 300 = 329 Euro). Allerdings ist die Topo3 Spain für den 550 anscheinend nicht verfügbar ?! Ist das Schlamperei oder gibt es da tatsächlich einen Unterschied ?


    Editiert, ich bin mir nicht sicher, ob das nicht zu einer Abmahnung führen kann, wenn mann auch nur kleinste Ausschnitte einer Karte hochlädt...


    Ich denke ich werde mich hier in diesem Forum einnisten, viel Lesen , viel Spass haben und eventuell neue Leute kennenlernen.
    Gruß,
    Ralph

  • Zitat von "ralph_Eck"

    ...Allerdings ist die Topo3 Spain für den 550 anscheinend nicht verfügbar ?!


    Editiert, ich bin mir nicht sicher, ob das nicht zu einer Abmahnung führen kann, wenn mann auch nur kleinste Ausschnitte einer Karte hochlädt..


    Hallo,


    pauschal gesagt sind alle Garmin-fähigen Karten auch für alle Garmin-Geräte verwendbar. Es gibt nur zwei Einschränkungen:


    - Das Gerät muss Karten anzeigen können, und
    - sogenannte NT-Karten (City Navigator NT Europe ...) laufen nur auf NT-fähigen Geräten.


    NT-Karten verwenden ein verbessertes Komprimierverfahren, das aber von älteren Geräten nicht unterstüzt wird. Topo-Karten sind meiner Kenntnis nach keine NT's.


    Insofern wird die Topo Spanien sowohl auf einem Oregon laufen, wie auch auf einem 5 Jahre alten eTrex vista, wobei ältere Geräte nur wenig Speicher haben (z.B. 24 MB) und nicht aufrüstbar sind. Das begrenzt natürlich die Anzahl der ladbaren Kacheln (= Kartensegmente).


    Es ist sicher eine gute Idee, mit dem Veröffentlichen von urheberrechtlich geschütztem Material vorsichtig zu sein. Es gibt ganze Heerscharen nicht ausgelasteter Advokaten, die es genau auf solche Dinge abgesehen haben, um sich selbst mit den Abmahngebühren die Taschen zu füllen.


    Gruß,
    Grauradler

  • Zitat von "Grauradler"

    Insofern wird die Topo Spanien sowohl auf einem Oregon laufen, wie auch auf einem 5 Jahre alten eTrex vista, wobei ältere Geräte nur wenig Speicher haben (z.B. 24 MB) und nicht aufrüstbar sind. Das begrenzt natürlich die Anzahl der ladbaren Kacheln (= Kartensegmente).


    Ein Vista mit 24MB Speicher unterstützt aber eben keine NT-Karten!

  • Zitat von "RainerSurfer"

    [quote="Grauradler"]Ein Vista mit 24MB Speicher unterstützt aber eben keine NT-Karten!


    Das habe ich auch nicht behauptet. Da Topos aber nicht nach NT komprimiert sind, sollten sie laufen.


    Zu bedenken ist aber in jedem Fall, dass pro Gerät eine Lizenz "vergeigt" wird und man maximal zwei Lizenzen pro Software-Paket hat. Es ist also durchaus sinnvoll, nicht mal "eben zum Probieren" das Gerät eines Bekannten zu registrieren, sondern die Software für dasjenige Gerät freizuschalten, welches man längerfristig (d.h. bis zum nächsten Karten-Update) damit nutzen will.


    Gruß,
    Grauradler

  • Solange der Speicher ausreicht stimmt das. OSM-Deutschland für Garmin benötigt aktuell etwa 700 MB, Tendenz steigend. Der Speicher sollte den benötigten Ausschnitt (z.B. Deutschland komplett, Bundesland, ...) speichern können.


    Wer sich hingegen für 150 Euro eine Topo-Karte kauft wird sich auch wohl ein teureres Navi noch gerade leisten können.

  • Hallo,
    Ich sehe bei den Oregon-Modellen kein großen Vorteil oder Weiterentw.
    außer der Touchscreen ( auf kosten der Displayhelligkeit ) und der grafischen Anzeige mit hoher Auflösung wo Topo-Karten sehr schön anzusehen sind, nicht aber die grafisch einfachen OSM-Karten. Das 60`er oder das eTrex Vista haben nahezu die gleichen Funktionen und eben auch
    höhere Akkulaufzeiten.


    Eine Frage hätte ich noch zu einer Funktion beim Oregon: wie kann man die
    TracBack-Funktion bei heruntergeladenen GPX-Dateien nutzen ? oder geht das nur bei aufgezeichneten Tracks ?( ein Bekannter von mir möchte das wissen ).
    Gruß

  • Zitat von "grobistollo"

    ... nicht aber die grafisch einfachen OSM-Karten.


    Na,


    das halte ich aber 'mal für ein Gerücht. Wer sich die DL ALL_in_One OSM auf sein GPS lädt sieht Farben, die er von "normalen" Karten garnicht kennt.


    Und Akkulaufzeiten sind für mich kein Problem. Ob jetzt 14 h oder 18 h, naja. Beim Oregon kann man das Display sogar ganz abschalten und auf "Touch" wieder hochfahren. Wer's braucht ...


    Ich habe ohnehin immer zwei Reserveakkus dabei, und 28 h am Stück war ich noch nicht auf Tour.


    Gruß,
    Grauradler