Ich vermute mal, das Hörensagen bezieht sich auf einen (mittlerweile älteren) "SiRF-III" und nicht auf den einige Jahre älteren "SiRF-II".
Die SiRF-Empfänger haben zurecht einen guten Ruf und sind auch weit verbreitet. In den letzten Jahren vor allem die Serie-3, die es in verschiedenen Versionen gab.
Das Unternehmen SiRF ist nach Patentstreitigkeiten zerschlagen und größtenteils verkauft worden. Dadurch wurde unter anderem die Weiterentwicklung des eigenen GPS-Empfängers etwas gebremst, weshalb es den SiRF-IV (aus dem Hause CSR, dem neuen Besitzer) erst seit ein paar Monaten gibt.
Der SiRF-III gilt als besonders zuverlässig und genau, aber er war im Vergleich mit der Konkurrenz auch teurer und weniger Energieeffizient.
Daher hat sich Garmin mittlerweile vollständig von diesen Empfängern getrennt und verbaut Chips der Marke "Mediatek" (kurz MTK), deren Anteilseigner Garmin auch geworden ist.
Im Oregon und Dakota steckt eine Kombination aus CPU und GPS-Empfänger des Chipherstellers "STM" mit der Bezeichnung "Cartesio".
Zum Zeitpunkt seiner Entwicklung war dieses Innenleben sicher der beste Kompromiss aus Leistung und Kostenaufwand.
Das Gerät mit dem (für mich) derzeit empfindlichsten (= genau) Empfänger ist ein Lowrance Endura mit einem GPS-Chipsatz von Nemerix, dem NX3.
Nemerix war ein Unternehmen aus der Schweiz, das die letzte Wirtschaftskrise leider nicht überstanden hat.
Das sind alles Namen, von denen viele Gelegenheitsanwender nie etwas gehört haben und oft muss man die Geräte aufschrauben um überhaupt herauszufinden, was in ihnen steckt. SiRF ist es in den seltensten Fällen und falls doch, wird man den Unterschied nicht bemerken.
Die Skala von 1-10 würde ich also durchgehend mit 8 werten.
Die Note 10 würde ich nicht besetzen, da immer mal Verbesserungen im Empfang nur durch ein Softwareupdate möglich ist. Es gibt also immer noch ein bisschen Reserveleistung, die nur noch entdeckt werden muss.
Bei der 9 wäre ich auch Vorsichtig, denn jedes Gerät unterliegt auch einer gewissen Streuung in der Qualität.
Da kann der eine Oregon besser sein als der Andere und die Unterschiede liegen trotzdem noch so nah beieinander, das Empfänger B nur einen Meter neben Empfänger A liegt.
Beim Geocachen spielt das schon eine nur untergeordnete Rolle, denn der Cache wurde ja auch nur mit Hilfe eines gängigen Gerätes der selben Preisklasse ausgelegt. Unter idealen Bedingungen findet man den Punkt im Umkreis von 2-3 Metern wieder. Das können aber auch leicht 10 oder mehr Meter werden, wenn eben keine idealen Bedingungen herrschen.
Das Ziel sollte also sein, auch in der Nähe von großen Gebäuden, Felsen oder unter mächtigen Bäumen auf diese wenigen Meter ans Ziel heran zu finden und das kann man mit all den genannten Geräten gleich gut.
Ich habe mich oben auf Geräte beschränkt, die allesamt nicht nur einen Kompass sondern auch die Fähigkeit zur Darstellung einer Karte haben.
Dazu bieten alle bislang genannten Geräte die Möglichkeit, eine Speicherkarte aufzunehmen und auch mit jedem gängigen PC über ein USB-Kabel in Verbindung zu treten.
Es gibt auch Modelle die das nicht können.
Der Garmin eTrex H kostet etwa 80 Euro und hat den gleichen empfindlichen Empfänger wie der eTrex Vista HCx.
Ihm fehlt aber nicht bloss der Kompass-Sensor und der Farbbildschirm, seine monochrome Anzeige kann auch keine Karte anzeigen und darüber hinaus besitzt der eTrex H keinen USB-Anschluss.
Man benötigt ein spezielles Datenkabel mit serieller Schnittstelle, für das man für die meisten PCs auch einen USB-Adapter braucht.
Diese Kombination ist oft Quell von Verbindungsproblemen und machen den 80-Euro-Kauf auch gleich 20-30 Euro teurer.
Wenn es billiger sein soll, empfiehlt sich eines der anderen eTrex-Modelle, allerdings liegen diese preislich nicht weit voneinander entfernt.
Der eTrex Venture HC (130-150 Euro) hat neben dem USB-Anschluss auch bereits einen Farbbildschirm und die Fähigkeit Landkarten anzuzeigen. Allerdings hat er nur einen eng begrenzten internen Speicher (24MB) was Karten auf wenige Quadratkilometer begrenzt. Der elektronische Kompass fehlt ihm ebenso.
Der eTrex Legend HCx (150-170 Euro) besitzt die gleichen Eigenschaften wie der Venture HC, jedoch nimmt er Speicherkarten bis 4GB auf.
Kartenmaterial findet man oft bereits kostenlos im Internet (OSM).
Der eTrex Summit HC (170-190 Euro) ist quasi ein Venture HC ergänzt um Kompass und Höhenmesser. Auch er ist durch den kleinen, nicht erweiterbaren Speicher eingeschränkt.
Der eTrex Vista HCx (180-200 Euro) vereint sozusagen alle positiven Eigenschaften der anderen Modelle in dieser Serie.
Die Erfahrung zeigt eigentlich, das Geocacher den genauen Kompass in den höheren Modellen (eine Kompassanzeige hat jedes Gerät, aber die Nordrichtung wird meist nur durch GPS und dann nur in Bewegung angezeigt) und die Möglichkeit den eigenen Standort auf einer Karte im Gerät zu sehen, bevorzugen.
Du wirst also über Kurz oder Lang, spätestens aber nach einem Zusammentreffen mit anderen Geocachern, ein Gerät mit diesen Eigenschaften haben wollen.
Auch das iPhone ist da kein Ersatz oder eine sinnvolle Ergänzung, denn die meisten GPS-Handgeräte bleiben zwischen 10 und über 20 Stunden mit nur einem Satz Batterien in Betrieb, wo hingegen das iPhone nach ein paar Stunden keine Energie mehr hat, um dauerhaft eine Karte anzeigen zu können. Und die Karte allein hilft ohne den eigenen Standort auch nicht immer weiter.
Wenn Du dich für ein Gerät mit der Fähigkeit ganze Cache-Beschreibungen anzuzeigen entscheidest, kann das Telefon sogar gänzlich ausser Acht gelassen werden. Auf langen Touren empfiehlt es sich meist, einen Ausdruck der Beschreibung mitzunehmen, auch für Notizen.
Aber gerade spontane Aktivitäten kann man durch Beschreibungen im Gerät unabhängig von vorbereiteten Papieren und dem Akkuladestand des Smartphone angehen.
Auch funktioniert ein batteriebetriebenes Gerät das eine Karte und die Beschreibungen für Geocaches gespeichert hat, problemlos und ohne Extrakosten auch im Ausland.
Ob im Urlaub oder als kleiner Abstecher über die Grenze, das iPhone wird da schnell zum teuren Vergnügen. Die Flatrate gilt nur für Deutschland.
Mecki
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Den Kommentar zum 60er muss man in Relation sehen. Die 76er Modelle sind sogar nochmal etwas größer, können das gleiche und trotzdem kennen nur sehr wenige Geocacher dieses Gerät.
Man sieht es einfach zu selten, ganz im Gegensatz zur 60er-Reihe.
Ich mag den 76er deutlich lieber, da man durch die Anordnung der Tasten über dem Bildschirm das Gerät bei der Bedienung fest im Griff halten kann.
Fragt man aber auf einem Treffen, warum es bei dem Einzelnen nun ein GPSmap 60 CSx geworden ist, kommt als Antwort meist eines der immer gleichen Argumente:
"Das haben alle" ;
"Wurde mir im Internet empfohlen" ;
"Mein Händler hatte nur das oder den Oregon"
Vor allem Letzteres ist der typische Effekt, wenn sich von zwei ähnlichen Modellen eines stärker verbreitet - das Unterlegene wird bald ignoriert.
Den 76er muss man praktisch überall bestellen, den 60er findet man an jeder Ecke. Denn was der Bauer nicht kennt, ...