Hallo zusammen,
ich habe mich vor zwei Wochen aus Interesse (an alten Gebrauchtgeräten) auch genau für das Thema "Wieviel Karte passt in 24MB?" beschäftigt.
Mapsource ist dabei die Voraussetzung. Wenn man keine Garmin TOPO gekauft hat, siehe Anleitung von mike_hd vom 20.10.2010.
Man muss dazu in Mapsource den Modus "Karte" aktivieren und kann dann einzelne oder mehrere Kartenteile (Kacheln) aus der großen Gesamtanzahl markieren und später zusammen auf das Gerät übertragen. Dies können sogar Kacheln aus unterschiedlichen Karten bzw. Karten Typen sein, da Mapsource sich die Auswahl merkt und daraus bei der Übertragung eine (1) individuelle gmapsupp.img backt und diese an das Gerät in den Ordner \GARMIN schiebt. Bei Geräten ohne Micro-SD, liegt diese allerdings im internen Speicher und ist daher als Datei nicht sichtbar.
ACHTUNG: Auf dem Gerät vorhandene Karten (es gibt bei älteren Geräten ja immer nur eine (1) gmapsupp.img), werden so gnadenlos überschrieben. :shock:
Nun zum eigentlichen Thema:
Bei Mapsource kann man schon vor einer Übertragung bei der Kachel-Auswahl (im linken Fenster unten) schön sehen, wieviel Speicher die ausgewählten Kacheln belegen werden. Dabei ist es bei knappem Speicher gut zu wissen, dass man ggf. bei routingfähigen Karten, die Routinginformationen vor der Übertragung per Checkbox deaktivieren kann und die Kacheln so etwas kleiner werden, also ggf. eine mehr drauf passt. :idea:
Bei uns im Ruhrgebiet ist die Infrastruktur sehr dicht und der OSM-Ausbau sehr gut. Dem zu Folge passen hier teilweise nur 2 bis maximal 3 Kacheln in 24MB Speicher (Beispiel OSM-Karte von Computerteddy Stand Oktober 2010). Je nach der zugrunde liegenden Karte können einzelne Kacheln ganz unterschiedliche Größen und Rechteckformen haben, daher ist eine Aussage über die tatsächliche Gebietsabdeckung einer Kachel nicht pauschal möglich. Für Outdooraktivitäten zu Fuß sollten 24 MB in den meisten Fällen ausreichen, ärgerlich kann es aber sein, wenn das Wunschgebiet genau an mehreren Kachelgrenzen entlang verläuft. In ländlichen Gebieten sollte mit 24MB eine deutlich größere Raumabdeckung möglich sein, es hilft im Zweifelsfall nur ausprobieren.
Aber ein Trost bleibt, man weiß ja vor der Tour, welche Gebietsabdeckung man dabei haben wird und welche nicht. Dort wo man das Gebiet der Detailkarten verlässt, wird am Gerät automatisch wieder die grobe, geräteinterne Basemap eingeblendet. Beim Geocaching z.B. geht es zur Not auch ohne Kartendarstellung weiter, viele finden ja auch mit dem ganz einfachen eTrex oder GPS60 (ohne MAP) ihre Caches.
Im Endeffekt sollte man für Geräte mit sehr wenig internem RAM also eine Karte als Basis nehmen, welche möglichst wenig bzw. nicht so stark differenzierte Daten bzw. Zusatzelemente der OSM-Datenbasis enthält. Eine extra detailreduzierte spezial OSM-Karte für diesen Fall gibt es m.W. nach bisher nicht. Die meisten Kartenbauer versuchen möglichst viel abzubilden.
Mir ist selbst z.B. auch noch nicht ganz klar, ob eingebettete POIs auch "Kartenspeicher" belegen oder zum Wegpunktspeicher gezählt werden müssen (1000 Pizzabuden, Supermärkte usw.) bzw. ob man solche dann vorher auch eliminieren könnte
Man kann natürlich auch teure Garmin TOPO Karten kaufen und wie oben beschrieben vorgehen. Allerdings lohnt sich diese hohe Investition m. E. nach nicht für ein altes Gerät mit so wenig Speicher, da die Kauf-Karte ja leider an das Gerät gebunden wird. Bei einem Umstieg auf ein höherwertiges Gerät kann man die Karte nicht "mitnehmen", außer man wollte das Altgerät von Garmin "entsorgen" lassen, statt es zu verkaufen. Wenn möglich sind dabei die älteren TOPO Versionen zu bevorzugen (da weniger Datenbestand=größere Gebietsabdeckung pro MB), allerdings sind diese wahrscheinlich nur noch schlecht (unregistriert) zu bekommen. Es sei denn, sie werden mit einem (zugehörigen) Gebrauchtgerät zusammen gekauft.
Ich habe die Versuche an einem eTrex Gerät mit Farbdisplay gemacht. In wieweit die OSM-Karten auf den hochauflösenden Graustufendisplays z.B. des GPSMap60 oder den in Deutschland nicht erhältlichen Legend und Vista H "lesbar" sind, kann ich nicht beurteilen. Würde mich aber auch sehr interessieren
Jeder der ernsthaft "längere" Touren wandern oder radeln möchte, sollte auf jeden Fall ein Gerät mit deutlich größerem internen Speicher (Dakota 10, kleine Oregons, GPSMap62) oder am Besten natürlich, eins mit Micro-SD Kartenslot bevorzugen (eTrex HCx Geräte, GPSMap60 CSx, GPSMap 62s/st, Dakota 20, diverse teurere Oregons). Uralte Geräte mit noch weniger als 24MB (8MB o. 16 MB) kann man wohl wirklich vergessen. Das eTrex Venture HC mit 24MB ist (als Geocaching Alternative zum schnöden eTrex H) hingegen wohl (noch) sehr verbreitet.
Ich hoffe diese Infos sind für den Einen oder Anderen interessant,
viele Grüße und schöne Weihnachten euch allen
Gruß GPSTux