Ich bin zumindest gelernter Einzelhändler, aber ich nehme auch gerne den Fachhändler vor Ort in Schutz.
Einen einzelnen Preis eines reinen Versandhändlers kann der Fachhändler selten unterbieten.
Der Fachhändler hat einfach eine höhere Kalkulation zu berücksichtigen, da er nur in kleinen Mengen bestellt und schon alleine das Ladengeschäft in zentraler Lage mehr kostet, als die Lagerhalle weit ausserhalb von Nirgendwo.
Wenn man aber beim Fachhändler seine Einkäufe bündelt, kann dieser eine Mischkalkulation anwenden und den Gesamtpreis deutlich senken.
Er muss ja sonst im Grunde für jeden seiner einzelnen Warenbestände den gleichen Gewinnanteil berechnen, mindestens aber muss er berücksichtigen, wie groß die Nachfrage nach einzelnen Artikeln ist und folglich muss sein Gewinn bei Artikeln die selten gekauft werden, höher liegen.
Denn diese Artikel lagern ja wesentlich länger auf seine Kosten in seinem Laden bzw. Verkaufslager.
Auch ist es üblich, für Zubehör deutlich höhere Gewinnanteile zu berechnen. So verdient er am GPS vielleicht nur 20% oder weniger, an einer Gürteltasche sind es aber schon 70%, an einer billigen Schutzfolie vielleicht 200% und bei den meisten Textilien sind rund 100% eigentlich üblich.
Kaufe ich also das GPS für 300 Euro, kann er an diesem Preis wohl nicht mehr viel machen. Mit Zubehör sind das aber vielleicht 330 Euro und er könnte mir schon 10-20 Euro nachlassen und vielleicht brauche ich ja noch einen neuen Rucksack, den er mir zusammen mit meinen anderen Einkäufen dann auch deutlich günstiger verkaufen kann, eben weil er auf einen Teil seines Gewinnes verzichten kann. Denn ein verkaufter Rucksack ist besser als ein Rucksack der noch weitere 4 Wochen an der Wand hängt.
Am Ende zahle ich dann vielleicht 400 Euro beim Fachhändler und hätte 450 Euro beim günstigsten Versandhändler gezahlt.
So haben dann Käufer und Verkäufer bei dem Geschäft etwas gewonnen.