Neuling sucht passendes Gerät

  • Hallo!


    Lese mich bereits seit einigen Tagen in das Thema GPS-Gerät ein und hab auch schon viel in diesem Forum erfahren. Wollte dennoch eine konkrete Anfrage an diejenigen schreiben, die sich schon länger auskennen und nach ihrem Rat fragen.


    Also ich bin auf der Suche nach einem GPS-Gerät das folgende Kriterien erfüllen soll:
    - genaue Positionsbestimmung
    - genaue Wegaufzeichnung
    - gute Akkuleistung
    - gute topografische Karten für Österreich vorhanden.
    - meistens bin ich zu fuß bzw. auch mit dem Mountainbike auf den Bergen unterwegs (hierbei wirklich alles von dichtesten Wald bis k.A was ;) )
    - Höhenmesser
    - Kompass
    - evtl. Speicherkarte


    Ins Auge gefasst habe ich nun folgende Geräte:
    GPSmap 62s von Garmin
    eTrex 30 von Garmin.


    Allerdings habe ich jetzt schon öfters über Abstürze und ungenaue Wegaufzeichnungen etc. gelesen. Was mich vor allem reizt ist die Trackaufzeichnung und die sollte dann natürlich genau sein.


    Welches Gerät würdet ihr mir empfehlen? Bin natürlich auch für komplett andere offen.

  • Ich würde das 62er nehmen. Das hat mehr Bums auf der CPU und stellt die Karten schneller dar. Das Etrex 30 ist mit seiner schwachen CPU natürlich ein Dauerläufer in Sachen Batterielaufzeit. Aber so 15h schafft man auch mit dem 62er.


    Ich besitze ein 62s, ein Sportiva und ein Explorist 610. Zudem sammle ich auf Touren immer schön die Tracks der Kumpels ein, um zu vergleichen. Teilweise hebt sich das 62er deutlich positiv in der Empfangsqualität ab. Das war nicht immer so. Aber seit ungefähr einem Jahr hat Garmin den Empfänge im Griff.


    Von der Hardwareseite ist Garmin wirklich gut. Also auch was das Zubehör angeht. Stinken tut es von der Softwareseite. Da befindet sich Garmin aktuell im Sinkflug. Langzeitbugs, die weniger kritisch sind, werden liegen gelassen. Dafür werden unzählig neue "Features" in die Software gebracht, deren Mehrwert oft unter der Anzahl der neuen Bugs liegt, die mit der Änderung in die Software kommen. Im Garmin Werksforum mitzulesen schadet nicht, um einen Überblick zu bekommen.


    Grundsätzlich macht das Gerät aber was es soll. Karte zeigen, Position zeigen, Track aufzeichnen. Damit kann man überleben. Der Tripcomputer und das Routing sind schon mit Vorsicht zu genießen. Die Navigation nach einem Track, wie man sie gerne abseits der Straßen macht, ist nur rudimentär.


    Aber denk dir nichts. Bei den anderen Herstellern gibt es auch genügend Defizite. Man kann hier nur zwischen Pest und Cholera wählen. Wenn man genau weiß, was man will, gibt man dem einen oder anderen den Vorzug.

  • Ich schließe mich an - ich habe das GPSmap62 eines Freundes mit meinem eTrex H verglichen, durch die bessere Antenne ist die Empfindlichkeit noch mal höher. Insbesondere im dichten Wald wirst Du die brauchen, da sind viele Geräte schnell fertig, obwohl sie Dir womöglich noch per Software ausreichenden Empfang vorgaukeln, aber ziemliche Positionsfehler anzeigen. Gewicht und Größe spielen beim Radfahren ja nicht so eine Rolle - beim Wandern, wo man das Gerät oft in der Hand hat, schon eher. Da würde ich wahrscheinlich trotz der von kiozen erwähnten Nachteile das eTrex bevorzugen. Das technisch bessere Gerät ist aber eindeutig das GPSmap62.

  • Also vom Gewicht des 62er bricht man auf einer Tour bestimmt nicht zusammen. :P


    Man kann auch nicht den Empfang vom eTrex H mit dem eTrex 30 gleichsetzen. Da ist eine komplett unterschiedliche Empfangstechnik drinnen. Das eTrex30 wertet sowohl als auch amerikanische und russische Satelliten aus. Das führt nicht zwangsläufig zu einer genaueren Position. Erhöht aber die Wahrscheinlichkeit in bergigem Geländer mehr Satelliten zu "sehen", als mit nur einem System.


    Wie sich das Gesamtsystem verhält, kann man daraus aber nicht ableiten. Dazu müsste man mal die Geräte eine längere Zeit beobachten. Die GPS Position hängt von vielen Faktoren ab und alle unterliegen einer statistischen Streuung. Deswegen kann man nicht einfach mal einen Testpunkt ansteuern und danach weiß man was besser ist. Ein Vergleich ist meiner Meinung nach nur möglich, indem man die Geräte gleichzeitig auf Tour mitnimmt und die Aufzeichnungen vergleicht. Damit kann man Tendenzen feststellen. Das Ganze ist aber immer noch nahe am Kaffeesatzlesen dran.


    Zum 62er fällt mir noch ein: Die Antenne hat eine Richtwirkung. Sie dämpft Signale mit einer Polarisation orthogonal zu ihrer Achse. Das ist gut bei Multipath-Szenarien, in denen die Reflexionen den Empfänger verwirren können. Hält man das Gerät waagrecht arbeitet dieser Vorteil gegen einen. Bei gutem Empfang ist das alles pillepalle. Bei grenzwertigen Empfangssituationen kann das zu einem größeren Fehler führen. Wohlgemerkt "kann" nicht "muss".

  • Vielen Dank für die raschen und interessanten Antworten.


    Also meint ihr, dass mich mit dem 62s mal keine schlechte Wahl treffe. Wobei mich die Aussage "zwischen Pest und Cholera wählen" nicht wirklich sofort zum Kauf überzeugt.


    Wirklich ein anderes Teil könnt ihr mir nicht empfehlen? Bzw. sollte ich in dieser Preisklasse nicht solange herum tun, und einfach das 62s nehmen? Gibt es irgendwelche Gerüchte zu einem Nachfolger auf den man noch warten sollte?

  • Das Problem ist, dass viele Leute von einem Outdoor GPS Gerät erwarten, dass es so gut und fehlerfrei funktioniert, wie ein Autonavi, MP3 Player oder Telefon. Leider liegt das Niveau bei den GPS Geräten deutlich darunter.


    Ich kann Dir jetzt sagen das 62er ist ein spitzen Gerät, kannst Du nichts falsch machen. Und morgen fragst Du warum der Trip Computer plötzlich 512km für die Tagestour von 12km angezeigt hat. Und wir werden Dir erklären müssen, dass das ein bekannter Bug ist, der schon sehr lange existiert. Und Dir einen Hinweis geben wo in welchem Forum der Workaround steht. Und so wird es mit vielen kleinen Dingen weiter gehen. Alles nicht wirklich dramatisch, aber nervig und für ein Gerät der Preisklasse eigentlich eine Schande.


    Ich könnte auch sagen Garmin ist einfach scheiße. Nimm ein Gerät von CompeGPS. Das Sportiva. Das hat einen tollen Tripcomputer und eine wirklich durchdachte Navigation nach Track. Und morgen kommst Du und willst wissen, warum das Gerät beim Booten immer mal wieder abstürzt und warum ein PocketQuery mit 500 Geocaches 1-2 Minuten zum Laden benötigt. Und warum der Track kurzzeitig auf der anderen Seite des Tales entlang läuft.


    Und weil die GUIs von Garmin und CompeGPS unlogisch und unübersichtlich sind könnte ich Dir das Explorist 610 ans Herz legen. Aber dann kommst Du und fragst mich warum die Höhenaufzeichnung so sein Schrott ist, obwohl Du einen barometrischen Sensor im Gerät hast. Und ich muss dir erklären, dass der Sensor im Suspend-Mode nicht arbeitet und ohne Suspend-Mode halten die Akkus gerademal 8h.


    Arbeiten kann man mit allen Geräten. Und irgendwie kann man auch alle Schwächen umschiffen. Pest und Cholera überlebt man heute sogar auch.


    Von dem gesamten Gerätezikus den ich kenne, ist für mich das 62er noch das geringste Übel. Alleine schon weil es Tasten hat. Im Winter ist das sehr wichtig und im Sommer will ich nicht so gerne mit meinen bazigen, verschwitzten Händen auf einem Touchscreen fummeln. Hinzu kommt, dass das 62er eine gute Halterung für den Rucksack bietet. Das fehlt bei den anderen Geräten. Die Laufzeit ist gut, der Empfang sehr gut. Die Firmware ist eher mau.


    Und soll man warten? Jedes neue Outdoor GPS Geräte, dessen Markteinführung ich mitbekommen habe, brauchte mindestens 2 Jahre, oder länger, um beim Kunden zu reifen. Manche haben es nie wirklich bis zur Reife geschafft. Also stell diese Frage besser in 2-3 Jahren wieder. Es ist leider so.

  • Zitat von "kiozen"

    Also vom Gewicht des 62er bricht man auf einer Tour bestimmt nicht zusammen. :P


    Sicher nicht - aber die Schwerpunkte liegen halt woanders. Was die Reife und Qualität der Outdoorgeräte (insbesondere deren Software) anlangt, muss ich Dir leider Recht geben. Aber das scheint bei Freizeitartikeln, die nicht in Massen verkauft werden, allgemein so zu sein - wenn ich z.B. an Flugmodellbau, Segelboote oder meine zuletzt gekauften Schneeschuhe denke - überall dasselbe, schweineteuer und nur Bastelei.


    Das eTrex H habe ich deswegen verglichen, weil ja dessen Chipsatz mit -165dBm eine wirklich gute Eingangsempfindlichkeit hat, die sich auch im praktischen Gebrauch angenehm bemerkbar macht. Drum war ich überrascht, dass das GPSmap62 noch merkbar besser ist. Ein eTrex 30 kann ich leider nicht vergleichen, weil ich keines habe und auch sicher keines kaufen werde. Ich habe mich zu einem Sportiva entschlossen, das demnächst geliefert werden wird. Dass das beim Booten öfter mal die Fliege macht, wundert mich bei WindowsCE nicht sehr ...


    Den Vergleich mit Pest und Cholera finde ich übrigens etwas übertrieben, so schlecht sind die Geräte auch nicht, sie haben halt ihre Launen und Schwächen wie deren Benutzer auch :P

  • Ich sag ja, Pest und Cholera überlebt man heutzutage :D


    So, so. Ein Sportiva kommt ins Haus. An sich eine schöne Alternative zu Garmin. Wie schon bemerkt hat das Teil einen schönen Tripcomputer und ein durchdachtes Konzept bei der Tracknavigation. Das ist wirklich Beispielhaft.


    So richtig warm werde ich mit dem Teil trotzdem nicht. Das geht schon beim Auspacken und Akku einlegen los. Plastik und ein Batteriedeckel wie beim Spielzeug meines Sohnes. Gut, den Akku lädt man zum Glück im Gerät, dann kann man den Deckel ignorieren.


    Das nächste Fragezeichen kommt, wenn man das Gerät am Rucksack befestigen will. Entweder man organisiert sich einen metrischen Haltebolzen für die Garmin Gürtelhalterung. Oder man kauft die Etrex Kletthalterung von Garmin. Leider geht bei der der Haltegummi genau über die beiden seitlichen Tasten, was öfter zu einem ungewollten Tastendruck führt. Ein optimales Haltesystem von CompeGPS sucht man vergebens. Der gemeine Spanier trägt das Gerät wohl in der Achselhandtasche.


    Die FAEs beim Booten hatten wir ja schon. Tip: nie die geöffneten Daten vom letzten Mal automatisch wieder öffnen lassen. Lieber umständlich alles wieder manuell öffnen.


    Mit Automatik hat es das Gerät sowieso nicht. Das automatische Kalibrieren des Höhensensors über GPS lässt man lieber. Also verwendet man nur die reine barometrische Höhe mit manuellem Einstellen.


    Auch das automatische Ausdünnen der Trackaufzeichnung kommt eher an eine sekündliche Aufzeichnung, als an eine vernünftige Aufzeichnung. Eine Tagestour kann schon mal 23000 Punkte beinhalten. Garmin benötigt nur 3500, ohne wirklichen Verlust. Und nur zu dumm, dass ein Track mit 23000 Punkten das Gerät beim Laden des Tracks überfordert.


    Überhaupt dauert das Öffnen von Dateien lange. Es ist zwar eine sehr gute Idee, den Benutzer entscheiden zu lassen, welche Information in den Speicher des Gerätes geladen wird. So komische Limits wie "nur 3000 Geocaches", oder so, gibt es damit nicht. Aber warum ein PocketQuery mit 500 Caches 1-2 Minuten benötigt und bei Gamin nur ein paar Sekunden, das erschließt sich mir nicht. Gute Idee, scheiße umgesetzt.


    Und das GUI ist anstengend. Für einen Touchscreen ist vieles einfach zu klein. Der mitgelieferte Plastikhaken ist absolut notwendig. Das GUI ist zudem nicht immer logisch. Ok, bei Garmin auch nicht. Und man ertrinkt an der schieren Fülle von Optionen. Hier wurde einfach alles dem Benutzer überlassen. Für Konfigurationsfreaks ein El Dorado. Ich beobachte immer wieder Benutzer in den Foren, die irgendwann entnervt aufgeben.


    Tja und der Empfänger ist.... nicht so prickelnd. Neben den SirfIII typischen Problemen, bleibt der unter dem, was der SirfIII könnte. Ich vermute die Antenne ist nicht so optimal platziert.


    Ich weiß, ich bin furchtbar. Mit mir über Geräte zu reden macht keinen Spaß. Aber alles, was ich hier aufgezählt habe, nervt mich wirklich in der Praxis. Das heißt nicht, dass man mit dem Sportive überhaupt nicht glücklich werden kann. Ich würde sogar sagen, das Sportiva ist das einzige nicht Garmin Gerät, das für einen ernsthaften Outdooreinsatz taugt. Aber auch bei CompeGPS bastelt man lieber an neuen Dingen, als endlich mal die alten Sünden in den Griff zu bekommen. Und da Fortschritt bei CompeGPS immer nur in den Semesterferien stattfindet, mach ich mir wenig Hoffnungen.


    Nichts desto trotz lohnt sich die Anschaffung eines GPS Gerätes. Wer gerne im Wald Naturdenkmäler oder ähnliches sucht, wird begeistert sein. Man kann auch mal einfach losgehen und findet wieder zurück. Auf verschneiten Flächen im Nebel wird das Gerät zum echten Rettungsanker. Solange die Akkus voll sind können das alle Geräte.

  • kiozen ,


    naja, richtig aufbauen tut mich das nicht - aber das war wohl auch nicht die Absicht :D


    Mal schauen, wie ich damit zurechtkomme. Einen Touchscreen finde ich sowieso nicht so prickelnd, das ist halt ein Zugeständnis, weil es halt so ist. Das Aventura hatte ich mal in der Hand - das ist noch weniger das, was ich mir wünsche. Mehr ein Tablet als ein Handgerät ...


    Dass der SiRFStar III Chipsatz auch nicht das Non-Plus-Ultra moderner GPS-Technik ist, war mir klar, aber ausgereifte Geräte mit einem superneuen Chipsatz gibt es wohl auch nicht. Andererseit nervt mich Garmin mit einer Geschäftspolitik, die ich mir nicht mehr länger antun mag. Die Geräte gehen ja noch einigermaßen, aber die Zubehörpreise sind schon ein wenig außerirdisch, und die der Karten ebenfalls. Das ist mir der Spaß einfach nicht wert. Und mein eTrex H hat sich jetzt nach 2 Jahren den netten Fehler zugelegt, dass es sich hin und wieder selber ausschaltet - das macht Freude, wenn man gerade eine Aufzeichnung einer wichtigen Route laufen hat. Da war ja das alte Geko201 noch ein Goldstück dagegen - wenn es nicht so unempfindlich wäre, dass es bei mehr als 2 Bäumen im Umfeld schon die Satelliten verliert ...


    Was mich noch zum Sportiva bewogen hat, ist einerseits die offenbar gute Eignung für Rasterkarten, weil ich ja oft in Griechenland unterwegs bin, wo es keine digitalen Karten gibt. Dass sich das Ding auf USB als Massenspeicher verbindet macht auch vieles einfacher.


    Aber wie Du sagst, das ideale Gerät gibt es leider noch nicht ...

  • Bevor jetzt die Garminfraktion zu sehr über den Zaun grient. Machen wir doch dort mal im Detail weiter.


    Generell sind Garmin und CompeGPS Antipoden. Was der eine nicht hat, kann der andere. Sprich bei Garmin bekommt man solide Hardware, mit brauchbaren Zubehör, welches zugegeben teuer ist. Die GPS Chipsätze sind modern. Wo "auto" drauf steht ist auch "auto" drinnen. Die automatische Kalibrierung des barometrischen Höhensensors funktioniert im Rahmen dessen, was man erwarten kann. Die automatische Ausdünnung des Tracks auch. Am Ende vom Tag hat man einen akzeptablen Track. Wer nicht mehr braucht ist glücklich.


    Wer wirklich in die Wildnis will, kann mit Vektorkarten nichts anfangen. Dort will man Rasterkarten. Am Besten die Papierkarte auch auf dem Gerät. Garmin bietet zwar ein Trostpflaster mit den Custom Maps. Das bleibt aber weit hinter dem was möglich ist. Und das leistungsfähige BirdsEye Format wurde mit Zertifikaten geschützt. Entweder man missbraucht sein BirdsEye Konto, um eigenen Karten zu zertifizieren, oder man patched die Firmware. Willkommen in der Schmuddelecke.


    Schön, Garmin will Vektorkarten verkaufen und steckt einen enormen Aufwand in die Entwicklung von "Active Routing". Autorouten sind schön fürs Auto, auf dem Rad oder zu Fuß klappt das nicht wirklich zufriedenstellend. Irgendwo in den Bergen sowieso nicht. Deswegen die Tracknaviagtion. Und da sieht es traurig aus. Man kann einer Linie folgen. Toll. Der Alarm, wenn man sich zuweit entfernt, wurde abgeschafft. Die Distanz zu Zwischenzielen, also eigene Wegpunkte auf dem Track, wird auch angegeben. Liegt ein POI von der Karte dazwischen, wird zuerst der angegeben. Nur leider wird nirgendwo angezeigt, welcher Punkt jetzt der nächste ist. Unbrauchbarer Schrott.


    In jedem billigen Kilometerzähler gibt es einen Wert für die Gesamttour und einen für die Tagestour. Für Garmin überflüssiger Schnickschnack. Entweder wird alles im Tripcomputer gelöscht oder gar nichts. Es gibt noch die Gesamtkilometer, die mit einem Gerätereset gelöscht werden. Ist ja toll.


    Ein Langzeitbug, die fehlerhafte Berechnung der Anstiegshöhenmeter, wurde endlich nach Jahren getilgt. Dass der Tripcomputer nach dem Anschalten beim ersten Punkt die Distanz zum letzten vor dem Ausschalten übernimmt, ist immer noch drinnen. Da sind flugs ein paar 100 Kilometer auf dem Konto.


    Aber so ein Firlefanz wie "Adventures" ist wichtiger. Dabei ist die Benutzung der Firmware Abenteuer genug. Bei jeder neuen Version muss man erstmal austesten ob nicht jetzt die eine oder andere Funktion plötzlich das Gerät abstürzen lässt. Es wäre ja auch zuviel verlangt den Softwareingenieur testen zu lassen.


    Und so ist immer was los im Hause Garmin. Eine gescheite Tracknavigation und eine brauchbaren Tripcomputer wird es wohl nie geben. Man freut sich über die gelungene Hardware [1] und preist bestimmte Firmwarestände als besonder stabil, mit nur wenigen Fehlern.


    Warum geht Garmin nicht pleite? Ja mei, unter den Blinden ist der Einäugige König.





    [1] die manchmal Materialschwächen hat, wird aber kulant von Garmin getauscht

  • Danke - sehr informativ, mal eine geballte Ladung an offenbar umfangreicher Erfahrung abzubekommen ...


    In einem Punkt widerspreche ich trotzdem: die "gelungene Hardware" kann ich am eTrex H nicht wirklich nachvollziehen, zumindest nicht an der Gehäusekonstruktion. Das Ding mit den sattsam bekannten Plastikklinken einfach zuzuklipsen und dann mit 2 Lagen Klebebändern zuzukleistern ist wohl eher untere Schublade in Sachen Qualität ...

  • Ich spreche jetzt mal nur über die neuen Geräte. Also alle Oregons, Dakotas, 62/78, und eTrex 10,20,30. Irgend ein ärgerliches Verschleißteil haben fast alle Garmins. Beim 62er ist es zum Beispiel die Tastenbeschriftung. Immerhin Garmin tauscht sehr kulant aus.


    Was mir gefällt ist die stabile Metallleiste auf der Rückseite der Geräte. Ob Karabiner, Autosaugnapf oder Fahrradhalter. Das Ding sitzt und lässt sich leicht öffnen. Trotzdem bitte am Fahrrad immer zusätzlich mit der Handschlaufe sichern. Die eTrexe sind immer schon etwas billiger. Ich glaube bei den neuen ist die Leiste aus Plastik, oder gar nicht vorhanden? Müsste ich nachsehen.

  • Zitat von "kiozen"

    Ich weiß, ich bin furchtbar. Mit mir über Geräte zu reden macht keinen Spaß.


    Hehe, eigentlich eher im Gegenteil. Weil Du die Dinge auf den Punkt bringst, ohne Schönfärberei für irgendwelche Marken.

  • Zitat von "kiozen"

    Die eTrexe sind immer schon etwas billiger. Ich glaube bei den neuen ist die Leiste aus Plastik, oder gar nicht vorhanden? Müsste ich nachsehen.


    Korrekt, etwas weicheres Plastik als der Rest des Gehäuses.
    Da löst sich nicht mehr ab.

  • Hm, so sicher bin ich mir jetzt noch immer nicht. Obwohl ich glaube, dass es so ziemlich egal ist was man kauft. Aber bei den Fehlern die das Garmin aufgrund der Firmware hat, bin ich mir nicht mehr sicher. :(


    Möchte noch einen Namen ins Rennen werfen: TwoNav Aventura?

  • Zitat von "maryg7"

    Hm, so sicher bin ich mir jetzt noch immer nicht. Obwohl ich glaube, dass es so ziemlich egal ist was man kauft. Aber bei den Fehlern die das Garmin aufgrund der Firmware hat, bin ich mir nicht mehr sicher. :(


    Möchte noch einen Namen ins Rennen werfen: TwoNav Aventura?


    Ist das mittlerweile wasserdicht? :D Die Software ist die Gleiche wie beim Sportiva. Hier gibt es einiges zu den Geräten zu lesen:


    http://www.naviboard.de/vb/forumdisplay.php?f=135



    Meine persönliche Einschätzung zu den Softwarefehlern bei Garmin ist: Ärgerlich aber nicht letal. Die grundlegenden Sachen gehen. Manchmal sagt man sich, dies oder das wäre praktisch und keinesfalls ein extremer oder abstruser Wunsch. Wie z.B. ein Touren- und Tageszähler. Tja, da muss man dann einfach schlucken, dass es nicht geht.

  • Zitat von "kiozen"

    Wie z.B. ein Touren- und Tageszähler. Tja, da muss man dann einfach schlucken, dass es nicht geht.


    Ich glaub, dass ich genau so etwas möchte. Gibt es dann andere Empfehlungen?


    Ich weiß, ich muss schon etwas nerven. :roll:

  • Dann bist Du mit CompeGps' Software TwoNav schon besser bedient. Aber bitte im Kopf behalten, dass bei TwoNav mehr Wert auf Rasterkarten gelegt wird, weniger auf Vektorkarten. OSM Karten werden teilweise von der Community angeboten, oder für sehr kleines Geld von CompeGPS selber. Ein Routing gibt es meines Wissens nur mit den Navteq Karten und ist auch eher für Autos gedacht. Zu Fuß oder mit dem Rad zeichnet man sich lieber seine eignen Routen als Track und würzt diesen mit ein paar Wegpunkten an wichtigen, markanten Stellen.


    TwoNav ist als Software sehr komplex. Daran sind schon einige gescheitert, wie dieser Thread zeigt:


    http://www.naviboard.de/vb/showthread.php?t=53660


    Aber es gibt eine sehr aktive Community und das Wissen wird liebevoll von einem Benutzer zu einem Handbuch zusammengefasst:


    http://www.twonav-gps.de/sites/twonav.html


    Da kann man auch gleich sehen was auf einen zukommt, bzw was die Geräte können.